Oberösterreich

Prozess nach Bluttat – "Kann mich kaum mehr erinnern"

Im Mai soll ein Mann seine Ehefrau mit einem Messer niedergestochen haben. Seinem Anwalt sagte er nun: "Ich kann mich kaum an etwas erinnern."

Die Messer-Attacke ereignete sich auf der Oberen Donaulände.
Die Messer-Attacke ereignete sich auf der Oberen Donaulände.
Mike Wolf

Passiert ist die Tat am 23. Mai auf der Oberen Donaulände in Linz. Dort soll der 52-jährige Syrer auf seine staatenlose Ehefrau (41) mit einem Tapetenmesser eingestochen haben. 

Als Motiv gilt Eifersucht. Das Opfer schrieb anscheinend mit einem Freund. Daraufhin wollte ihr Mann das Handy sehen, doch sie gab es ihm nicht.

Zuerst kam es in der Wohnung des Paares zu einem Streit, der sich dann auf die Straße verlagerte. Plötzlich soll der 52-Jährige ein Tapetenmesser gezückt und der Frau mehrmals in den Hals gestochen haben.

Der mutmaßliche Täter, der mit ihr zwei Kinder hat, behauptete, Erinnerungslücken zu haben. Die Tat stellte er gegenüber der Polizei aber nicht in Abrede.

Seinem Anwalt Andreas Reichenbach sagte er nun: "Ich kann mich kaum mehr an etwas erinnern." Sein Klient sei unter Schock gestanden und habe im Affekt gehandelt.

Umbringen wollte er seine Frau nicht

Umbringen wollte er seine Frau demnach nicht. Er habe aber versucht, sie zu verunstalten, damit sie für andere Männer nicht mehr attraktiv ist. Er werde sich deshalb der absichtlich schweren Körperverletzung schuldig bekennen, so Reichenbach gegenüber "Heute".

Der Anwalt sprach von einem "Aussetzer" seines Mandanten. Als er Fotos von den Verletzungen seiner Frau auf der Polizeiinspektion gesehen hat, sei er fast zusammengebrochen.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann hingegen Mordversuch, versuchte Nötigung und fahrlässige Körperverletzung vor. Wird der Syrer schuldig gesprochen, drohen ihm zwischen zehn und 20 Jahren bis zu lebenslänglicher Haft.

Entscheiden wird das ein Schöffensenat am kommenden Mittwoch in Linz.

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